Theater­preis des Bundes 2017

sophiensaele

Jurybegründung

Mit den sophiensaelen würdigt die Jury die kontinuierliche Arbeit für die freie Szene in all ihren Spielarten in der Mitte der Hauptstadt. Den sophiensaelen unter der künstlerischen Leitung von Franziska Werner ist es gelungen, die Zusammenarbeit mit freien Gruppen in inhaltlichen Schwerpunkten fortzusetzen und diese weiter zu entwickeln. Obschon das Haus über geringe Mittel verfügt, ist es ein lebendiger Ort des Austauschs und der Diskussion unter Künstler:innen und in die Stadt hinein. Dem Haus ist es zudem gelungen, international renommierte Künstler:innen aus verschiedenen Sparten, wie Milo Rau oder Lea Moro, zu begleiten bzw. deren Arbeit gemeinsam mit ihnen zu entwickeln. Inhaltlich hat das Haus in den letzten Jahren eine Auseinandersetzung mit Postkolonialismus und Queerness verstärkt verfolgt und damit Akzente für die Zukunft gesetzt. Neben der wichtigen Funktion, die das Haus auch für Tanz und nicht nur in Berlin einnimmt, widmet es sich neuen Musiktheaterformen und bildet damit die Vielfalt der freien darstellenden Künste auf vorbildliche Weise ab. Die sophiensaele bestehen neben den Netzwerken der großen Produktionshäuser und befinden sich dennoch in großer Sichtbarkeit nicht nur lokal in der Mitte der Gesellschaft.