Theater­preis des Bundes 2021

Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester

Jurybegründung

Die Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester zeichneten sich vor und während der Pandemie durch vielfältige und reichhaltige Erweiterungen (Digitale Bühne) zum durch Corona verhinderten physischen Spielangebot aus. Der Dreispartenbetrieb mit gleichrangigen, unabhängigen Leitungen, die eng mit dem autonomen Tanztheater Wuppertal Pina Bausch kooperieren, entwickelten unter der scheidenden GMD Julia Jones Konzertformate für neue Publikumsgruppen. Sie demonstrieren mit aktualisierenden Fassungen des klassischen Repertoires und der Moderne einen betont gegenwartsbezogenen Kurs. Schauspielarbeiten gewinnen anstelle der Textkonzentration eine verjüngende Dimension durch Körpererkundungen im Raum. Die Leitungsteams der Wuppertaler Bühnen und Sinfonieorchester zeigen besondere Achtsamkeit bei zeitgemäßen Initiativen betreffend Digitalität (App ›Share Your Opera‹ mit Handynutzung während ausgewählter Vorstellungen), Diversität, Gendergerechtigkeit und Nachwuchsförderung (Opernstudio NRW). Internationale Koproduktionen bei Musiktheater-Inszenierungen und ausgeprägte junge Regie-Handschriften vergrößern den Stil- und Interpretationspluralismus.