Pleasures & Politics of Autonomy – Theater zwischen Widerständigkeit und Verantwortung
Theater brauchen Freiräume in ihrem künstlerischen Handeln und in der Entwicklung ihrer Strukturen. Solche Freiräume entstehen, wenn ihnen die Möglichkeit gegeben wird, selbstbestimmt und autonom zu sein. Doch was bedeutet es, als Theater autonom zu sein? Bedeutet Selbstverwaltung gleichzeitig auch mehr Spielraum auf struktureller Ebene? Und hieße es, ein ästhetisch wagemutiges Programm zu planen, ohne dass gesellschaftliche Erwartungen gestellt werden, die über ein reines „Kunsterlebnis“ hinausgehen?
In Impulsen, Gesprächsformaten und einem Panelgespräch mit den diesjährigen Preisträger*innen werden die Potentiale eines autonomen Theaters ausgelotet und gleichzeitig mögliche Gefahrenstellen eruiert. Pleasures; das ist das Vergnügen, sich dem Eigensinnigen, Ambivalenten und Unbekannten zu widmen – künstlerisch autonom zu sein. Politics; das ist die Herausforderung, rechtliche und politische Rahmenbedingungen zu schaffen, in dem solche autonomen Freiräume entstehen können, die im Zweifel auch dem Zugriff von autoritären und reaktionären politischen Kräften widerstehen. Und in beidem kulminiert die Frage, wie ein sozial engagiertes Theater wachsen kann, ohne auf seine Funktionalität reduziert zu werden.
Impressionen
Programm
Ankommen, Akkreditierung und Austausch mit Kaffee
Begrüßung & Einführung
Marlene Grunert (Journalistin, Juristin) arbeitet als politische Redakteurin an der Schnittstelle von Kunst und Recht und wird den Begriff der Autonomie im Spannungsverhältnis zwischen rechtlichen, politischen und künstlerischen Parametern ausloten.
nora chipaumire gibt im Gespräch mit Margarita Tsomou Einblicke in ihre Arbeit als Tänzerin und Choreografin. Wo und weshalb ist Autonomie in ihrer künstlerischen Praxis relevant? Inwiefern wird Autonomie durch soziale, kulturelle und politische Strukturen beeinflusst und verhandelt?
Die Themen des Symposiums werden in Tischgesprächen mit Impulsgeber:innen und Moderator:innen aus Kulturpolitik, Theaterwissenschaft und Tanzforschung, mit Kurator:innen und Dramaturg:innen, aus der Perspektive des institutionellen Theaters und der Freien Szene weiter verhandelt. Wo ist Autonomie in der eigenen Arbeit relevant, auf künstlerisch-ästhetischer Ebene und auf struktureller Ebene in Theaterbetrieben und im kollektiven Arbeiten? Die Tischgespräche finden parallel statt.
A. “Kunstautonomie“? – Für wen, mit wem?
Mit Christina Zintl (Intendantin Schauspiel Essen) & Kevin Rittberger (Regisseur, Autor), moderiert von Alexander Karschnia (Theatermacher, Autor, Theoretiker) & Felix Sodemann (ITI Germany)
B. Autonomie – Öffentlichkeit – öffentliche Hand
Mit Aljoscha Begrich (Dramaturg, Kurator, OSTEN Festival), moderiert von Maria Gebhardt (LAFT Sachsen-Anhalt) & Lars Hecker (BFDK)
C. Autonome Räume in Theaterstrukturen: Zwischen Selbstbestimmung und Solidarität
Mit Lisa Tuyala (Theater Rampe), Anna Volkland (Dramaturgin, Theaterwissenschaftlerin), moderiert von Eylem Sengezer (Kuratorin) & Malin Nagel (ITI Germany)
D. Autonomie wahren in sich verengenden Räumen (englisch)
Mit Dora Yuemin Cheng (Dramatikerin, Theaterkünstlerin), nora chipaumire (Tänzerin, Choreografin), Katalin Erdödi (Dramaturgin, Kuratorin), moderiert von Jenny Mahla (Tanzwissenschaftler:in, Tanzdramaturg:in) & Berfin Orman (Regisseurin, transnationale Künstlerin)
Gemeinsame Mittagspause
Chorische Intervention
Die Impulsgeber:innen wechseln in der zweiten Runde die Tische.
kurze Pause
Margarita Tsomou im Gespräch mit den Expert:innen und Moderator:innen der Arbeitsgruppen.
Die relevanten Fragestellungen und Diskussionspunkte werden zusammengetragen und reflektiert. Welche Strategien können wir formulieren und welche Verbindungen haben sich ergeben?
Susanne Burkhardt (DLF Kultur) führt durch ein Gespräch mit den Preisträger:innen des Theaterpreis des Bundes 2024. Mit Katrin Hylla (Schwankhalle Bremen), Eva Lange & Carola Unser-Leichtweiß (Hessisches Landestheater Marburg), Gabi dan Droste (FELD Theater für junges Publikum Berlin) und Johanna Sandberg (Ernst-Barlach-Theater Güstrow).
Service
Sprache:
Das Symposium findet auf deutscher Lautsprache und auf englischer Lautsprache statt. Alle Panelgespräche werden simultanübersetzt (jeweils ins Deutsche und ins Englische) und in die deutsche Gebärdensprache (DGS) gedolmetscht.
Zugänglichkeit:
Ort der Veranstaltung ist das Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin. Das Symposium findet im Parkettfoyer, Rangfoyer und in der Bornemann Bar statt. Der Zugang zum Rangfoyer und in die Bornemann Bar ist über einen Aufzug oder eine Treppe möglich. Die Teilnahme am Symposium (inkl. Getränke und Mittagsimbiss) ist kostenfrei. Weitere Informationen zur Barrierefreiheit im Haus der Berliner Festspiele hier.
Wir setzen uns für ein Miteinander voller Achtung und Solidarität ein. Beim Besuch der Veranstaltungen gilt die Repsekt-Charta.
Dokumentation:
Die Panelgespräche werden aufgezeichnet und im Anschluss an die Veranstaltung in Form einer Video-Dokumentation hier und unter www.iti-germany.de zur Verfügung gestellt.
Projektleitung Theaterpreis des Bundes | Anneke Wiesner |
Projektleitung & Programm Symposium | Felix Sodemann |
Projektkoordination & Programm Symposium | Florence Römer |
Szenografie | Eva Veronica Born |
Mitarbeit Szenografie | Maria Jose Basantes Campoverde |
Technische Koordination | Andreas Harder |
Mitarbeit Technische Koordination | Daniel Gierlich |
Video & Dokumentation | Lukas von Heidenfeld, Maxim Wittenbecher |
Helping Hands Symposium | Maria Elena Mela Seidenari, Charlotte Vieweg |
Simultanübersetzung Englisch/Deutsch | Irina Bondas, Stefan Schade |
DGS Dolmetschung | Bernadette Peterka, Laura Marie Maaß |
Beratung Zugänglichkeit | Fanette Macanda |
Social Media | Manuela Goschy |
Fotografie | Dorothea Tuch |
Grafik | Jan Grygoriew |